Was bedeutet „Fair trade“?
Alle, die im Englisch-Unterricht aufgepasst haben, wissen es schon: „fair trade“ heißt wörtlich übersetzt „gerechter Handel“. Und genau darum geht es. Fair trade bedeutet Handel auf Augenhöhe, bei dem Produzent:innen (z. B. Kleinbäuer:innen oder Arbeiter:innen) nicht das schwächste Glied der Kette sind, sondern Partner:innen. Statt kurzfristiger Profite stehen langfristige, stabile Handelsbeziehungen im Fokus – mit Respekt und Transparenz statt Ausbeutung.
Das Ziel: Mehr Gerechtigkeit in globalen Lieferketten zu schaffen und Menschen im globalen Süden ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Das bedeutet faire Preise, sichere Arbeitsbedingungen und die Chance, ihre Lebensumstände nachhaltig zu verbessern.
Fairtrade-Siegel
So weit, so fair. Aber wie erkennt man eigentlich fair gehandelte Produkte im Supermarkt? Es gibt zwar verschiedene Zertifizierungen, doch das bekannteste ist wohl das Siegel von Fairtrade International. Es zeigt eine kleine Figur mit erhobenen Armen, oft vor einem jeweils zur Hälfte blauen und grünen Hintergrund. Dieses Siegel signalisiert: Hier gelten klare Standards, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Kriterien verbinden.
Übrigens: Der Markenname „Fairtrade“ wird zusammengeschrieben, während „fair trade“ die allgemeine Idee eines gerechten Handels beschreibt.
Die Werte des fairen Handels
Fairtrade ist mehr als nur ein Siegel auf der Packung – dahinter steckt ein ganzes Paket an Standards, die dafür sorgen, dass der Handel wirklich fair abläuft. Geprüft und kontrolliert werden sie regelmäßig von FLOCERT, einer unabhängigen Zertifizierungsstelle. Im Kern basieren die Standards eines fairen Handels auf drei Säulen: sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien. Zu den wichtigsten Prinzipien gehören:
- Fairer Mindestpreis: Produzent:innen erhalten einen garantierten Mindestpreis, der die durchschnittlichen Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt.
- Fairtrade-Prämie: Zusätzlich zum Verkaufspreis gibt es eine Prämie, die demokratisch für Gemeinschaftsprojekte wie z. B. den Bau von Schulen, medizinische Versorgung oder Frauenförderprogramme verwendet wird.
- Menschenwürdige Arbeitsbedingungen: Striktes Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, sichere Arbeitsbedingungen, Versammlungsfreiheit und Gleichbehandlung.
- Umweltschutz: Umweltschonendere Anbaumethoden und der Schutz der Biodiversität werden gefördert, während auf gefährliche Chemikalien und Gentechnik verzichtet wird.
- Stärkung von Produzent:innen: Unterstützung von Kleinbauernorganisationen und Kooperativen durch Schulungen, Mitbestimmung und langfristige Handelsbeziehungen.
- Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Das heißt, nachvollziehbare Lieferketten und faire, überprüfbare Handelspraktiken.
Standard für Händler:innen
Wer einen Blick in die Lieferkette wirft, merkt schnell: Die Arbeit von Produzent:innen unterscheidet sich stark vom Arbeitsalltag der Händler:innen. Damit faire Standards entlang der gesamten Kette eingehalten werden, gibt es für die verschiedenen Akteure eigene Kriterien. Beim Händler:innen-Standard steht vor allem eines im Vordergrund: Transparenz! Dazu gehören Vorgaben zur Zahlung des Mindestpreises und der Prämie, zur Vertragsgestaltung, Vorfinanzierung sowie zur Beschaffungsplanung.
Fairtrade bei KoRo: Warum Bio allein nicht reicht
Wenn Du durch unser Sortiment stöberst, ist Dir vielleicht schon aufgefallen, dass mehr als die Hälfte unserer Produkte bio-zertifiziert ist. Wieso sollten wir bei KoRo dann noch den Schritt zu Fairtrade-Produkten gehen? Ganz einfach: Weil Bio allein nicht alles abdeckt. Bio-Zertifizierungen legen zwar Wert auf ökologische Aspekte, doch soziale Fragen wie Menschenrechte, faire Bezahlung oder gerechte Arbeitsbedingungen bleiben dabei oft außen vor. Fairer Handel ergänzt genau diese Lücke – mit klaren sozialen Standards.
Deshalb findest Du bei uns bereits eine Auswahl an Produkten, die sowohl bio- als auch Fairtrade-zertifiziert sind und die Anforderungen an soziale, ökologische und wirtschaftliche Standards erfüllen:
Damit wir diese Produkte überhaupt anbieten dürfen, sind auch wir als Unternehmen Fairtrade-zertifiziert. Das heißt: Die Zertifizierung verpflichtet uns zu Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette und gilt für die Fairtrade-gekennzeichneten Produkte, die wir anbieten.
Gemeinsam anpacken – für faire Lieferketten
Also, Friede, Freude, Fairtrade? Noch lange nicht! Uns ist bewusst, dass Fairtrade kein Allheilmittel ist und auch Zertifizierungssysteme an ihre Grenzen stoßen. Deshalb verstehen wir Fairtrade nicht als einfaches Häkchen auf unserer To-do-Liste, sondern als einen von vielen wichtigen Bausteinen. Unser Ziel: Schritt für Schritt unser Fairtrade-Sortiment erweitern, um gemeinsam mit weiteren Maßnahmen fairere Lieferketten zu schaffen.
2025 arbeiten wir aktiv daran, mindestens acht weitere Produkte auf Fairtrade umzustellen – mit besonderem Fokus auf Kakao, eine Rohware, die weltweit oft unter unfairen Bedingungen produziert wird. Ein erstes Highlight: Seit Oktober 2025 bieten wir auch Kakaonibs mit Fairtrade-Zertifizierung an. Weitere Produkte sollen bis Ende des Jahres folgen.