🗓 03.12.19 👤 Laura Wittmann, Hannah Rieder

Get to know: Esskastanien und Maronen

Maronen bzw. Esskastanien dürfen auf keinem Weihnachtsmarkt fehlen. Aber warum solltest Du auf die Adventszeit warten, wenn Dir die KoRo-Küchenmäuse doch ganz easy verraten können, wie Du die Leckerei zu Hause selbst zubereiten kannst? Und was soll der Geiz: Wissenswertes über Kastanien gibt’s noch on top!

Get to know:  Esskastanien und Maronen

Spätestens nach dem herbstlichen Kastaniensammeln lernt man: Die Kastanien, aus denen Du im Kindesalter mit Hilfe von Zahnstochern kleine Figuren gebastelt hast, sind keine Maronen, die Du wegsnacken kannst. Es handelt sich dabei um Rosskastanien und diese gelten als ungenießbar und sogar gering giftig. Mit den heißen Esskastanien haben sie bis auf den ähnlichen Namen nichts zu tun – die beiden gehören botanisch gesehen nicht einmal zur selben Familie. 

Deep-Dive: Esskastanien oder Maronen? 

Obwohl die Bezeichnungen Esskastanien und Maronen im Sprachgebrauch oft synonym verwendet werden, besteht ein Unterschied: Die Marone ist eine weitergezüchtete Form der Esskastanie. Die gewöhnliche Esskastanie, bzw. Edelkastanie ist kleiner und runder als die Marone. Außerdem sind sie nur einseitig abgeflacht, besitzen eine dunklere Schale und die innere Haut lässt sich beim Schälen eher mühsam vom Fruchtfleisch trennen. 
Hingegen sind die Maroni, bzw. Maronen im Vergleich größer, herzförmig und besitzen eine flache, dreieckige Unterseite. Die rotbraune Schale lässt sich viel leichter entfernen und ihr Fruchtfleisch schmeckt deutlich süßer und intensiver. Die Erntezeit von Maronen und Esskastanien beginnt Ende September und kann bei einigen Sorten bis in den Dezember hineinreichen. 

Fettarme Nüsse 

Hättest Du es gewusst? Esskastanien gehören botanisch gesehen zu den Nüssen. Das essbare Fruchtfleisch ist genauso wie bei anderen Nusssorten ummantelt von einer Samenhaut sowie einer holzig-ledrigen Schale. Allerdings enthalten Esskastanien im Vergleich zu vielen anderen Nusssorten nur wenig Fett, nämlich nur 2 g auf 100 g, Walnüsse hingegen 65 g. Dafür liefern Esskastanien mit 2 g pro 100 g auch deutlich weniger Eiweiß als andere Nüsse. Das Fruchtfleisch der Esskastanien schmeckt wunderbar nussig und ist reich an Ballaststoffen und Stärke. Fun Fact: Der Stärkeanteil liegt bei 40 Prozent! Das ist ganz schön viel, denn Kartoffeln enthalten z. B. nur 15 Prozent Stärke, und die Leckerbissen sind schließlich für ihren Stärkeanteil bekannt.

Aber wir wollen Dich nicht länger warten lassen: Schmeiß die cozy Herbstplaylist an und Dich in gemütliche Klamotten – jetzt machen wir Esskastanien bzw. Maronen! Und dafür hast Du drei Optionen:

Zubereitung im Backofen 

Gerne werden Esskastanien oder Maronen im gerösteten Zustand verzehrt – so wie Du sie eben vom Weihnachtsmarkt kennst. So bereitest Du sie vor: Schneide die Schale an der gewölbten Seite kreuzförmig bis auf die darunter liegende braune Haut ein. Je nach Größe der essbaren Kastanien sollten die Schnitte ungefähr 1,5 cm lang sein. Achtung – den Kreuzschnitt solltest Du unbedingt machen, um zu vermeiden, dass sich beim Erhitzen im Inneren der edlen Kastanie Druck aufbaut und sie quasi explodiert. Die vorbereiteten Kastanien kannst Du jetzt noch einweichen. Das hat den Vorteil, dass sie trotz der Hitze im Backofen etwas saftiger bleiben. Die Meinungen gehen da leider ziemlich auseinander – von 10 Minuten in heißem Wasser bis hin zu 10 Stunden in kaltem Wasser. Da hilft also nur eins: Durchprobieren! Stelle nun Deinen Backofen auf Umluft und 200 °C – Vorheizen ist nicht nötig. Die eingeschnittenen Esskastanien legst Du dann auf ein Backblech und schiebst sie für etwa 20 bis 30 Minuten in den Ofen. Fertig sind sie, wenn sich die Kreuzschnitte deutlich weiter geöffnet haben und die Schale sichtbar dunkler geworden ist. Sobald Du sie aus dem Ofen geholt hast, kannst Du die Schalen entfernen und mit dem Snacken beginnen. Aber pass bitte auf, die Esskastanien sind natürlich heiß! Tipp: Die Kastanien trocknen beim Rösten weniger aus und bleiben schön saftig, wenn Du zusätzlich eine hitzebeständige Schale mit Leitungswasser auf das Blech dazustellst. 

Zubereitung in der Pfanne 

Schneide die Schale der Esskastanien ein, wie bereits bei der Zubereitung im Backofen beschrieben. Dann gibst Du sie direkt in die heiße Pfanne (ohne Fett, wie im Ofen) und röstest sie bei niedriger Temperatur, bis die Schale deutlich weiter aufplatzt. Sorge durch regelmäßiges Schwenken der Pfanne dafür, dass die edlen Kastanien nicht anbrennen. 

Zubereitung im Kochtopf 

Esskastanien kannst Du auch als Beilage zu Fleisch- und Gemüsegerichten verwenden. Für die Zubereitung im Topf schlitzt Du die sie ebenfalls kreuzförmig ein. Anschließend kommen sie in einen Topf mit leicht gesalzenem Wasser. Darin kochst Du die Kastanien für etwa 20 Minuten, bis die Schale an den Einschnitten deutlich aufgesprungen ist. Gieße das Wasser ab und lasse sie so weit abkühlen, dass Du die Schale entfernen kannst. 

Auch wenn wir gesagt haben, Du hättest drei Optionen, haben wir natürlich noch ein Ass im Ärmel: Tatsächlich können Edelkastanien auch roh gegessen werden – schmeckt allerdings nicht allen. Du bist wagemutig und möchtest es ausprobieren? Dafür musst Du nur die hartnäckige Schale mit einem scharfen Messer entfernen, um an das helle und harte Fruchtfleisch zu kommen. Die Esskastanien erinnern im rohen Zustand geschmacklich ein bisschen an Walnüsse. 

Ist da der Wurm drin? 

Aber Achtung, egal ob Du die Edelkastanien roh oder geröstet genießen möchtest, zuvor solltest Du checken, ob sie wurmfrei sind. Denn die Nüsse sind tatsächlich dafür anfällig. Deshalb solltest Du schon beim Kauf darauf achten, dass sie keine Wurmlöcher aufweisen. Es gibt allerdings auch einen Test, um herauszufinden, welche Kandidatinnen betroffen sind und welche nicht: Wirf sie in lauwarmes Wasser – wurmfreie Kastanien sinken ab. Schwimmen sie an der Wasseroberfläche, dann ist wortwörtlich der Wurm drin. 

Küchenallrounder Edelkastanie 

Im Mittelmeergebiet waren die essbaren Kastanien in früheren Jahrhunderten sogar ein Volksnahrungsmittel. Denn im getrockneten Zustand können sie bis zu zwei oder drei Jahre haltbar gemacht werden. Übrigens dienten sie im pulverisierten Zustand in Kombination mit Mehl zur Herstellung von Brot. Auch heute ist Mehl aus Esskastanien eine glutenfreie Alternative zu Weizenmehl und Co.. Wie beschrieben lassen sich die Edelkastanien einfach rösten oder kochen. Dank ihres niedrigen Öl- und hohen Stärkegehalts kannst Du sie sogar wie Gemüse zubereiten, also schmoren oder dämpfen. Sie machen sich gut in Suppen oder Salaten und können zu Marmelade oder Püree weiterverarbeitet werden. An Heiligabend werden sie gerne als Füllung für den Weihnachtsbraten oder als Beilage verwendet. Auch vor Desserts machen die Edelkastanien keinen Halt. In pürierter Form sind sie eine hervorragende Zutat für Pasteten, Kuchenfüllungen, Eiscreme oder Dessert-Cremes. Wir haben uns aber natürlich was besonders Feines für Dich ausgedacht!

Esskastanien-Bliss-Balls 

Für ca. 10 Bällchen brauchst Du nur vier Zutaten: 

  • 90 g entsteinte weiche Datteln
  • 60 g Pekannüsse
  • 1 TL geschmolzenes Kokosöl 
  • 4 gekochte oder gebackene geschälte Esskastanien 


So geht’s:

  • Die Zutaten kommen in den Hochleistungsmixer und werden – wer hätte es gedacht – gemixt, bis eine weiche, teigartige Masse entsteht. Forme daraus ca. 10 kleine Bällchen und fertig bist Du! 
  • Lege die Bliss Balls dafür für ungefähr 10 Minuten ins Gefrierfach. Das ist kein Muss, aber sorgt dafür, dass die Schokoladenglasur auf den Bliss Balls schneller fest wird. Dann schmilzt Du die Schokolade Deiner Wahl und tauchst jedes Bällchen zur Hälfte oder ganz hinein. Auf die flüssige Schokoladenglasur kannst Du jetzt noch ein paar gehackte Pekannussstückchen oder Kokosraspeln geben.
  • Die Bällchen schmecken sofort oder als süße Leckerei für die kommenden Tage, aber sie sind auch ein gutes DIY-Geschenk für Weihnachten.